Faszien- und Schmerztherapie

Bis vor ein paar Jahren wussten die meisten Menschen nicht einmal, dass sie Faszien haben. Doch seit Forscher herausgefunden haben, dass die Faszien mehr sind als Füllmaterial, wurden sie in den Medien immer intensiver thematisiert. Dabei hat die Behandlung der Faszien in der Osteopathie schon immer eine zentrale Rolle gespielt.

Was sind Faszien?

Faszien sind das Bindegewebe, das Muskeln, Nerven, Organe sowie die Blut- und Lymphgefäße im Inneren unseres Körpers umgibt. Dieses komplexe Geflecht gibt unserem Körper Struktur und hält ihn zusammen. Damit das gelingt, verbindet die kollagene Hüllschicht die äußeren und inneren Strukturen unseres Körpers ohne Unterbrechung. Gleichzeitig schützen die Faszien die Körperbestandteile, die sie umgeben, vor Eindringlingen und Verletzungen.

Faszien sind aber viel mehr als eine stabilisierende Hüllschicht. Sie sind das zweite Kommunikationssystem neben unseren Nerven und verfügen über zahlreiche feiner Nervenrezeptoren, die als Schmerz- sowie Bewegungssensoren fungieren. Deshalb wird das bisher in der Anatomie fast komplett vernachlässigte Fasziensystem auch als Sinnesorgan bezeichnet. Die durchaus empfindsamen Faszien haben unter anderem einen erheblichen Einfluss auf unsere Körperwahrnehmung und unser Wohlbefinden, was wiederum unser Immunsystem und somit die gesamte körperliche und psychische Gesundheit beeinflusst.

Faszien verbinden unseren gesamten Körper

Die faszialen Strukturen laufen durch unseren gesamten Körper und gehen nahtlos ineinander über. Die Faszien tragen als Kommunikationssystem dazu bei, dass der Ausstrahlungspunkt körperlicher Beschwerden nicht zwangsläufig auch der Orte der Schmerzursache sein muss.

Wenn wir uns ausreichend und richtig bewegen, dann sind die Faszien geschmeidig und stabil. Das Geflecht gibt unseren Muskeln, Nerven, Organen und Gefäßen zwar Form, Festigkeit und Stabilität, ist gleichzeitig aber auch unglaublich dynamisch. Wenn wir uns hingegen zu wenig bewegen oder unter anhaltendem Stress leiden, dann können sich die Faszien zusammenziehen, verkleben und bzw. oder verhärten.

Die fasziale Kontraktion auf die Muskulatur kann zu Blockaden und Verspannungen führen. Verklebungen beeinträchtigen den Flüssigkeitstransport, der in den Faszien ebenfalls stattfindet und können dadurch zu chronischen Verspannungen führen. Bewegungsmangel beeinträchtigt langfristig die Elastizität der Faszien und kann für chronische Schmerzen verantwortlich sein.

Verklebte und verhärtete Faszien mit Osteopathie behandeln

Selbst lokale fasziale Restriktionen können sich durch das fasziale System auf den gesamten Körper auswirken. Durch Druck und Zug lassen sich Faszien jedoch gut mobilisieren, so das Verklebungen, Verspannungen und Verhärtungen gelöst werden können. Dafür gibt es zahlreiche osteopathische Techniken, die sowohl separat als auch kombiniert angewendet werden können.

Ziel einer osteoplastischen Faszientherapie ist es Blockaden und Versteifungen zu lösen, damit die Zirkulation des Blutes und der Lymphe anzuregen, das Nervensystem zu entlasten und Sie letztlich von Schmerzen zu befreien. Indem Sie alte Bewegungsmuster nach und nach ändern, verleihen Sie Ihren Faszien neue Elastizität, die sich langfristig positiv auf Ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden auswirkt.